«Die Monopolisierung von Sportinhalten ist inakzeptabel»

Die Wettbewerbskommission (Weko) hat heute angekündigt, eine Untersuchung gegen Teleclub zu eröffnen. Vorabklärungen der Weko ergaben, dass Teleclub bei den Sportinhalten – etwa Fussball- und Eishockeyspiele der Schweizer Ligen – eine marktbeherrschende Stellung hat, welche sie zulasten der Kabelnetze missbraucht. Swisscable begrüsst den Entscheid. Die Sportinhalte müssen nun rasch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Bisher können nur Abonnenten von Swisscom TV die gesamte Palette der Schweizer Fussball- und Eishockeyspielen und weitere Sportanlässen empfangen. Kabel-TV-Abonnenten ist dieser Zugang verwehrt. Der Grund: Cinetrade/Teleclub, an denen die Swisscom massgeblich beteiligt ist, weigert sich, den Schweizer Kabelnetzen ein mit Swisscom TV vergleichbares Sportangebot zur Verfügung zu stellen, obwohl damit der Kreis potenzieller Kunden massiv vergrössert werden könnte. «Offensichtlich ist der Einfluss der Swisscom so gross, dass sie Cinetrade/Teleclub entgegen jeglicher ökonomischer Vernunft verbieten kann, die Fussball- und Eishockeyspiele auch den Kabelnetzkunden anzubieten», kommentiert Swisscable-Präsident Filippo Leutenegger. «Diese Monopolisierung von Sportinhalten durch Teleclub ist inakzeptabel und unlauter. Offensichtlich sucht die Swisscom nicht den Wettbewerb, sondern den Erhalt der Marktmacht.»

Klarer Weko-Entscheid zeigt dringenden Handlungsbedarf

Stossend ist diese Haltung, weil die Schweizer Steuerzahler einen substanziellen Teil der Kosten für die Durchführung von Sportanlässen tragen, so zum Beispiel in den Bereichen Sicherheit und Reinigung. Leutenegger: «Fussball- und Eishockeyspiele werden von der Öffentlichkeit mitfinanziert und gehören deshalb der Öffentlichkeit.» Es ist unverständlich und unzulässig, dass die ganze Palette der Eishockey- und Fussballspiele der breiten Öffentlichkeit verwehrt ist und einer Minderheit – nämlich den rund 790‘000 Abonnenten von Swisscom TV – vorbehalten bleibt. Swisscable kann dies nicht nachvollziehen und nicht akzeptieren. Die Kabelnetze in der Schweiz bedienen rund 2‘750‘000 Haushalte. Damit sind sie prädestiniert, die Sportanlässe der Schweizer Ligen einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Swisscable sieht sich durch den klaren Weko-Entscheid bestätigt. Leutenegger: «Nach dem Entscheid der WEKO erwarten wir, dass die Schweizer Bevölkerung rasch breiten Zugang zu den Fussball- und Eishockeyspielen erhält. Es darf nicht sein, dass die staatlich kontrollierte Swisscom dies verhindert.»


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