«FTTH-Kooperationen müssen unbedingt im Auge behalten werden»

Swisscable begrüsst, dass die Swisscom keinen Freibrief für die Kooperationen mit den Verbundsunternehmen beim Bau von Glasfasernetzen erhält. Der Verband der Kabelnetzunternehmen erwartet jedoch, dass die WEKO auf künftige Wettbewerbsverzerrungen sofort reagieren wird.

Dieser Entscheid bestätigt uns in unserer Befürchtung, dass es zu Wettbewerbsverzerrungen kommen wird. So die Reaktion von Claudia Bolla-Vincenz, Geschäftsführerin des Verbands Swisscable, auf den soeben bekannt gewordenen Entscheid der Wettbewerbskommission (WEKO), in dem die Kooperationen zwischen der staatlichen Swisscom und verschiedenen staatsnahen Verbundsunternehmen im Zusammenhang mit dem Bau von Glasfasernetzen als „harte Kartellabreden“ bezeichnet werden.

Wettbewerbsverzerrungen in einem funktionierenden Markt

Mit solchen Abreden wird der heute funktionierende Wettbewerb zwischen der Swisscom und den Kabelnetzunternehmen in Frage gestellt. Der Grund liegt darin, dass in erster Linie die Swisscom von diesen Kooperationen profitieren wird. Denn sie kann einen Teil der Investitionen auf andere abwälzen, währenddem sie in der Regel die Kontrolle von mindestens zwei Glasfasern erhält. „Mittel- und langfristig wird dies zweifellos dazu führen, dass der Wettbewerb zulasten der Kabelnetze verzerrt wird“, sagt Bolla-Vincenz.

"Infrastrukturwettbewerb aufrecht erhalten"

Zwar können die Schweizer Kabelnetzunternehmen, die über eine hochleistungsfähige und eigenfinanzierte Netzinfrastruktur verfügen, den Angeboten via FTTH-Netze langfristig Paroli bieten. Jedoch gilt dies nur dann, wenn im Wettbewerb faire Rahmenbedingungen gelten. Die Abreden zwischen der Swisscom und den Verbundsunternehmen können nun aber genau dazu führen, dass diese Rahmenbedingungen in Frage gestellt werden. Damit ist auch der Infrastrukturwettbewerb, dem die Schweiz eine Auswahl an vielfältigen und qualitativ hochstehenden Telekom-Angeboten verdankt, gefährdet. „Der Infrastrukturwettbewerb muss unbedingt aufrecht erhalten werden“, betont Bolla-Vincenz. „Deshalb müssen diese FTTH-Kooperationen unbedingt im Auge behalten werden.“


Swisscable ist der Wirtschaftsverband der Schweizer Kabel-TV-Unternehmen. Ihm sind rund 240 privatwirtschaftlich wie auch öffentlich-rechtlich organisierte Unternehmen angeschlossen, die mehr als 2.8 Millionen Haushalte mit Radio, TV, HDTV, Internet, Telefonie und weiteren Angeboten versorgen.

Medienkontakt Swisscable

Claudia Bolla-Vincenz, Geschäftsführerin
Tel: 031 328 27 28, Mobile: 079 301 59 25

Suissedigital ist der Wirtschaftsverband der Schweizer Kommunikationsnetze. Ihm sind rund 180 privatwirtschaftlich wie auch öffentlich-rechtlich organisierte Unternehmen angeschlossen, die über drei Millionen Haushalte mit Radio, TV, HDTV, Internet, Telefonie und weiteren Angeboten versorgen.

Kontakt:
Matthias Lüscher, Leiter Public Relations
031 328 27 28